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KINEMA (Deutsch-französischer Jugendpreis)

Eine Jury aus sechs jungen deutschen und französischen Jugendlichen vergibt den Deutsch-Französischen Jugendpreis KINEMA für den besten französisch- oder deutschsprachigen Debüt- oder Zweitfilm. Das Land Niedersachsen, das Deutsch-Französische Jugendwerk, die Friedrich-Walz-Stiftung, das Institut français Deutschland, die Académie de Normandie und Kinema e.V. unterstützen den Wettbewerb, um den mit 2500 Euro dotierten Filmpreis.

Der Wettbewerb hat zum Ziel den Dialog zwischen filminteressierten deutschen und französischen Jugendlichen im besonderen Rahmen eines Festivals zu ermöglichen, das gegenseitige Interesse an der jeweiligen Filmkultur zu fördern, junge Regisseurinnen und Regisseure zu unterstützen und sie in den Dialog zwischen jungen Deutschen und Franzosen einzubeziehen und öffentlichkeitswirksam auf den deutsch-französischen Austausch zwischen Niedersachsen und der Normandie aufmerksam zu machen.

Die Gewinnerfilme:

2024: ETERNAL PLAYGROUND

Regie: Pablo Cotten & Joseph Rozé, Frankreich 2024, 81 Min.

Jury-Statement:
Die Tragikomödie ETERNAL PLAYGROUND der Regisseure Pablo Cotten und Joseph Rozé erzählt die Geschichte des trauernden Protagonisten Gaspard. Er versammelt seine fünf Kindheitsfreunde, um ein paar Tage heimlich in ihrer ehemaligen Schule zu verbringen, den 25. Geburtstag von Gaspard und seiner verstorbenen Zwillingsschwester zu feiern und ihr zu gedenken.

Ab der Eröffnungsszene konnten wir uns mit den Charakteren identifizieren. Die Freundschaft wurde durch viele Konfrontationen und Lachanfälle in der Gruppe authentisch dargestellt. Die breite Auswahl an angewandten Kameraeinstellungen führte uns durch sämtliche Emotionen.

Die Wiedergabe der Super-16-mm-Kamera, sowie die Farben und die Kamerafahrten, zum Beispiel während der Tanzszenen, lassen uns in die kindliche und sommerliche Welt der Figuren eintauchen. Die Musik versetzt uns in die Geschichte und bringt uns die einzigartige Beziehung der Zwillinge näher, die auch in den Dialogen mit der Offstimme seiner Schwester zum Ausdruck kommen.

In unseren letzten Schuljahren beschäftigen uns vor allem die Fragen nach Trennung und Wiedersehen.

Jury-Mitglieder 2024

  • Gordian Maugg (Juryvorsitz), Regisseur und Drehbuchautor
  • Sarah Bellenger, Schülerin in Sotteville-Lès-Rouen (Normandie)
  • Juliana Golubev, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Hannah Heinert, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Jascha Herrmann, Schüler in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Amélie Jaupitre, Schülerin in Rouen (Normandie)
  • Salomé Mangeon, Schülerin aus Eu (Normandie)

 

2023: RAPTURE

Regie: Angela Ottobah, Frankreich 2023, 97 Min. 

JURY-STATEMENT:

Das Psychodrama RAPTURE von Angela Ottobah porträtiert die Geschichte eines jungen Mädchens, das alleine mit ihrem chronisch kranken Vater lebt, welcher im Laufe des Filmes zunehmend seine Tochter Paula vor jeglichen Einflüssen der Umwelt isoliert. Er tut dies mit verstörenden Mitteln der Manipulation und des Missbrauchs, wobei der Zuschauer Zeuge von Paulas wachsender Angst und ihrem Vertrauensverlust in den Vater wird.

Das erstickende Szenario veranschaulicht treffend die Spannung, die den ganzen Film über herrscht und im Laufe der Geschichte wächst. Eben diese Spannung spiegelt sich in der Musik wider. Die Nahaufnahmen lassen uns in Paulas Welt eintauchen, während die Unterwasseraufnahmen uns paradoxerweise aufatmen lassen. Die Off-Screens tragen dazu bei, das Machtspiel zwischen den Figuren auszudrücken. Die ergreifende Darstellung der Schauspieler begleitet in einem Crescendo den physischen und psychologischen Verfall der Figuren. Die Komposition und die Abfolge der sorgfältig ausgewählten Szenen zeigen die allmähliche Zerstörung einer Kindheit.

Angela Ottobah erzählt eine Geschichte unerschöpflicher Resilienz von Kindern angesichts Missbrauchs und elterlicher Einflussnahme.

Jury-Mitglieder 2023

  • Gordian Maugg (Juryvorsitz), Regisseur und Drehbuchautor
  • Sarah Brahim, Schülerin in Évreux (Normandie)
  • Anouk Burke, Schülerin in Rouen (Normandie)
  • Leni Heisecke, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Moira Klein, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Sara Nouri, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Gabin Verhaegen, Schüler in Louviers (Normandie)

2022: THE ORDINARIES

Regie: Sophie Linnenbaum, Deutschland 2022, 120 Min.

JURY-STATEMENT

THE ORDINARIES von Sophie Linnenbaum spielt in einer Welt, die vom Film regiert wird und in der jeder seine Rolle und seine Storyline einhalten muss. Dies führt zur Diskriminierung und Unterdrückung der sogenannten "Outtakes". Paula, die Tochter einer Neben- und einer Hauptrolle, ist auf der Suche nach dem Vater, den sie nie kennengelernt hat. Das Publikum verfolgt ihren Versuch, selbst zur Hauptfigur zu werden und ihr Schicksal zu ändern. Die Handlung lässt uns in eine neue Welt voller Kreativität und Humor eintauchen, die uns von Anfang bis Ende fesselt. Die Tatsache, dass Paula im selben Alter ist wie wir, macht es uns leicht, eine Bindung zu ihr aufzubauen. Die Musik, die während des gesamten Films die Emotionen der Figuren und unsere eigenen beeinflusst, harmoniert mit der fließenden Kameraführung. Die Nahaufnahmen der Charaktere werden genutzt, um diese Emotionen zu verstärken, die auch durch das Schauspiel perfekt vermittelt werden. Auch die verschiedenen Klassen dieser Gesellschaft werden durch das Szenenbild, die Farben und Kontraste gekonnt charakterisiert. Sophie Linnenbaum thematisiert so Diskriminierung und Zensur in einer kontrollierten Gesellschaft und zeigt uns, dass es mit Mut, Entschlossenheit und Leidenschaft möglich ist, diesem System zu entkommen.

 

Jury-Mitglieder 2022

  • Flavie Deboos, Schülerin in Louviers (Normandie)
  • Garance Fouque, Schülerin in Rouen (Normandie)
  • Gesa Glaeske, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Adam Mellouk, Schüler in Val-de-Reuil (Normandie)
  • Julia Schmidt, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Josh Tlusty, Schüler in Braunschweig (Niedersachsen)

2021: THE THIRD WAR

Regie: Giovanni Aloi, Frankreich 2020, 92 Min.

JURY-STATEMENT

THE THIRD WAR von Giovanni Aloi findet nach den Attentaten von 2015 in Paris statt.

Der Film erzählt vom Alltag eines 18-jährigen Soldaten und den Mitgliedern seiner Einsatztruppe. Der aus der Arbeiterklasse stammende junge Mann versucht, sich in die Gesellschaft zu integrieren und einen positiven Einfluss auf die Welt auszuüben. Er sieht sich mit der harten Realität des Militäralltags und der ständigen Anspannung konfrontiert, die seine Psyche auf die Probe stellt.

Das geschickt geschriebene Drehbuch zieht das Publikum bis zum Ende in seinen Bann. Die graue Farbgebung, viele Nahaufnahmen, fließende Kamerabewegungen und das intensive Sounddesign ermöglichen, die Gefühlslage der Soldaten hautnah mitzuerleben.

Beeindruckt hat uns außerdem das authentische Schauspiel, besonders die präzise Mimik und Gestik.

Giovanni Aloi zeigt die Sichtweise der Soldaten, die für uns neu war und die es uns ermöglichte, die Schwierigkeiten dieses Berufs besser zu verstehen und unsere Augen für diesen unsichtbaren Krieg zu öffnen.

Jury-Mitglieder 2021

  • Jeanne Frotier de Bagneux , Schülerin in Évreux (Normandie)
  • Mala Jacobsen, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Julien Jolly, Schüler in Rouen (Normandie)
  • César Morel, Schüler in Neufchâtel-en-Bray (Normandie)
  • Fenja Rübenhagen, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Tyra Schulz, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)

2020: LES ÉBLOUIS (The Dazzled)

Regie: Sarah Suco, Frankreich 2019, 89 Min.

JURY-STATEMENT:
„Dieser Spielfilm zeichnet sich durch ein aufrichtiges, intimes Drehbuch und verborgene Gewalt aus. Was in dieser Gemeinschaft geschieht, mag zunächst brüderlich und sanft erscheinen. Nach und nach erkennt aber der Zuschauer, dass diese wohlwollende Gemeinschaft nur eine Illusion ist. Durch Camilles Vision wird das unerträgliche Klima dieser Gemeinschaft mit voller Wucht gefühlt. Die Art und Weise, wie die Teenagerin diese Unterdrückung zusammen mit ihren Geschwistern erlebt, macht diese Geschichte umso ergreifender und berührender.

Dieses Drama wird durch die feine Interpretation der Schauspieler, insbesondere der jungen Akteurin Céleste Brunnquell, getragen. Die Schauplätze und Kostüme verstärken diese intensive Wirkung. Die Regisseurin beweist großen Mut, indem sie aus autobiografischer Sicht und mit beklemmendem Realismus einen kraftvollen, bewegenden, einfach authentischen ersten Film vorlegt.

Lobende Erwähnung für KIDS RUN:
Ein weiterer Film, der uns angesprochen hat und stark diskutiert wurde, ist „Kids Run“, weshalb wir ihm eine lobende Erwähnung aussprechen. Diesem Debütfilm von Barbara Ott gelingt es ausdrucksstark zu zeigen, wie ein liebevoller, teils aggressiver Vater vor nichts zurückschreckt, um das Leben seiner Kinder zu verbessern und aus ausweglosen Situationen zu entkommen.“

 

Jury-Mitglieder 2020

  • Tristan Karock, Schüler aus Hameln (Niedersachsen)
  • Elsa Wilts, Schülerinaus Hannover (Niedersachsen)
  • Jade Ntsiegori, Schülerin aus Franqueville-Saint-Pierre (Normandie)
  • Thomas Tahaghoghi Vatani, Schüler aus Franqueville-Saint-Pierre (Normandie)

unter fachkundiger Beratung von Regisseur Gordian Maugg.


Die weiteren Filme im KINEMA-Wettbewerbs waren „Mein Schatten über mir“ von Victor Gütay, „Slalom“ von Charlène Favier, „Back Home“ von Jessica Palud sowie „Albträumer“ von Marcus Lenz.

Der Preis wird unterstützt vom Land Niedersachsen, von der Académie de Rouen in der Normandie, vom niedersächsischen Schulkinoprojekt Kinema e.V. und der Antenne Métropole der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg.

2019: MEIN ENDE. DEIN ANFANG.

Regie: Mariko Minoguchi, Deutschland 2019, 111 Min.


JURY-STATEMENT

Der Film MEIN ENDE. DEIN ANFANG von Mariko Minoguchi erzählt die Geschichte der Protagonistin Nora, die einen schweren Schicksalsschlag erlebt, der ihren gewohnten Alltag durchkreuzt.
Nach dem Tod ihres Freundes versucht Nora sich selbst wiederaufzubauen und ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben. Gleichzeitig bricht Natans Welt zusammen als er erfährt, dass die wichtigste Person für ihn, seine vierjährige Tochter, schwerkrank ist; er jedoch nicht über die Mittel verfügt, sie zu retten. Die beiden Geschichten der Hauptprotagonisten verflechten sich auf unerwartete Weise ineinander.

Besonders ist der sich immer wieder schließende Kreislauf, dessen Teilstücke sich erst im Kopf des Zuschauers zusammensetzen. Die Vielfalt der Charaktere ermöglicht es Jedem sich individuell mit der Handlung zu identifizieren. Der Zuschauer wird die ganze Zeit über von einer emotionalen Spannung eingenommen, in der Tod, Schmerz, Frust, Hoffnung und Humor zusammenspielen. Durch die Schauspielqualität wird das Publikum sofort in das Zentrum der Handlung versetzt. Das Zusammenspiel von Musik, Licht und Farbe schafft eine eindrückliche, intensive Atmosphäre.
Mariko Minoguchi Regiearbeit verändert die übliche Sichtweise auf Trauer, inspiriert zur Selbstreflexion und gibt Hoffnung in die Menschlichkeit.

Jury-Mitglieder 2019

  • Zoe Beil, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Margot Heuzey, Schülerin in Honfleur (Normandie)
  • Malaury Lormeau, Schülerin in Val de Reuil (Normandie)
  • Anne Martel, Schülerin in Franqueville-Saint-Pierre (Normandie)
  • Maja Rode, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Lisa Warnecke, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)

 

2018: BLUE MY MIND

Regie: Lisa Brühlmann, Schweiz 2018, 97 Min.

JURY-STATEMENT

 

Die Regisseurin Lisa Brühlmann lässt den Zuschauer im Film BLUE MY MIND  das Thema der Selbstfindung auf eine neue, außergewöhnliche Weise erfahren.
Die 15-jährige Protagonistin Mia hat Schwierigkeiten sich nach ihrem Umzug einzuleben. In ihrer sich wandelnden Welt versucht sie ihren Platz zu finden, es kommen Zweifeln an ihrer Herkunft und an ihren neuen Freunden auf. Während ihr Körper sich verändert, stellt sie sich viele Fragen bezüglich ihrer Identität und findet Zuflucht in Drogen und Sex. Sie fühlt sich anders und versteht sehr schnell, dass sie etwas Außergewöhnliches durchlebt. 

Diee Regisseurin schafft durch personenbezogene Kameraführung eine intensive Beziehung des Publikums zum Leben Mia und der Zuschauer findet sich in einem emotionalen Zwiespalt über Mias Persönlichkeit wieder. BLUE MY MIND bietet metaphorische Interpretationsmöglichkeiten und wird zu einem kunstvollen Erlebnis. Die Farbgestaltung unterliegt einem steten Hinweis auf Wasser und Kälte als Leitfaden durch das Filmerlebnis. Provokante Szenen und Aktionen schaffen eine Distanz zur Hauptperson, dennoch findet jeder sich persönlich in Mia wieder. Eine großartige Vertonung und exzellentes Schauspiel runden das Werk ab.
Der Film von Lisa Brühlmann regt zur Reflexion an und wirkt nachhaltig in unseren Gedanken und Gefühlen.

Jury-Mitglieder 2018

  • Josie Barth, 16 Jahre, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Léa Bouabdallah, 16 Jahre, Schülerin in Le Havre (Normandie)
  • Marlitt Evers, 16 Jahre, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Eugénie Guest, 17 Jahre, Schülerin in Pont-Audemer (Normandie)
  • Leo Könneke, 16 Jahre, Schüler in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Tom Louis, 16 Jahre, Schüler in Gaillon (Normandie)

2017: PAST IMPERFECT

Belgien / Niederlande / Dänemark 2016, 110 Min., Deutsche Premiere
Sprache: Französisch, Untertitel: Deutsch
Regie: Nathalie Teirlinck
Kamera: Frank van den Eeden
Buch: Nathalie Teirlinck
Schnitt: Morten Egholm, Frederik Strunk, Molly Stensgaard
Darsteller: Evelyne Brochu, Zuri François, Eriq Ebouaney
Produktion: Xavier Rombaut, Bart Van Langendonck
Musik: John Parish
Ton: Michel Schöpping
Verleih: Savage Film

Die Begründung der Jury

Mit einer traurigen und sehr besonderen Stimmung, vermittelt PAST IMPERFECT, wie uns unsere Vergangenheit uns prägt und wie präsent sie doch noch bei jedem von uns ist. Nathalie Teirlinck kreiert mit der Geschichte ihrer Protagonistin Alice einen außergewöhnlichen Film, der eine besondere Beziehung zwischen Mutter und Kind zeigt. Durch den Beruf als Escort-Dame ist Alice es gewohnt, ihre wahren Gefühle zu verstecken. Als nun ihr 6-Jähriger Sohn Robin in ihr Leben tritt, ist sie mit der Situation völlig überfordert, da er sie mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Nicht nur durch den Einsatz von kühlem Licht und vielen Szenen bei Nacht, sondern auch durch die passende Musik, wird beim Zuschauer das Gefühl von Einsamkeit und Hilflosigkeit erweckt.

PAST IMPERFECT braucht nicht viele Dialoge, um die schwierige und doch berührende, Geschichte authentisch darzustellen. Die sehr flüssigen Übergänge und die vielen Nahaufnahmen rufen eine intensive und intime Verbindung zwischen den Charakteren und dem Zuschauer hervor. Nicht zuletzt visualisiert der oft allein gelassene Robin die auch durch die Anonymität der Großstadt verkörperte Einsamkeit. Nathalie Teirlinck schafft bereits von Beginn an Raum zur Interpretation und zieht einen damit in den Bann eines wichtigen und großartigen Films.

Jury-Mitglieder

  • Lise Quenet, 16 Jahre, Schülerin in Le Havre (Normandie)
  • Thibault Gauthier, 17 Jahre, Schüler in Le Havre (Normandie)
  • Juliette Bechadergue, 17 Jahre, Schülerin in Évreux  (Normandie)
  • Natalija Pavlic, 16 Jahre, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Lilli Klementz, 16 Jahre, Schülerin aus Braunschweig (Niedersachsen)
  • Clara Neumann, 17 Jahre, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)

2016: A TASTE OF INK

Frankreich 2016, 80 Min., Deutsche Premiere
Sprache: Französisch, Untertitel: Deutsch
Regie: Morgan Simon
Kamera: Julien Poupard
Buch: Morgan Simon
Schnitt: Marie Loustalot
Darsteller: Kévin Azaïs, Monia Chokri, Nathan Willcocks
Produktion: Jean-Christophe Reymond, Amaury Ovise
Musik: Selim Aymard, Julien Krug
Ton: Mathieu Villien
Verleih: Versatile

Die Begründung der Jury

Ein simples, aber komplexes Drehbuch, indem nicht viel gesagt, aber alles gezeigt wird. Morgan Simon adaptiert den Oedipuskomplex auf eine moderne Weise und verdeutlicht den Konflikt und die Liebe zwischen Vater und Sohn, auf allen nur erdenklichen Ebenen. Compte tes Blessures zeigt die konstante Auseinandersetzung des Protagonisten mit der realen Welt, sowie einen Generationenkonflikt mit dem sozialen milieu des Sohns und dem des Vaters als Streitparteien. Die Kinematographie, welche die Energie der Geschichte einfaengt und die kraftvolle Musik, die den Gefuehlen und der Wut Luft machen, wirken erhaben ueber dem atemberaubenden Schauspieltrio. Beide bewirken eine Katharsis, die beim Zuschauer ein versoehnliches Gefuehl ausloest, und ihn getroestet den Saal verlassen laesst.
Der Film zeigt, dass Morgan Simon ein grosser Hoffnungstraeger fuer das franzoesische und europaerische Kino von morgen ist.

Jury-Mitglieder

  • Élize Fraisse, 17 Jahre, Schülerin in Le Havre (Normandie)
  • Victor Gütay, 16 Jahre, Schüler in Gifhorn (Niedersachsen)
  • Camille Sineux, Schülerin in Évreux (Normandie)
  • Evo Tammena, 17 Jahre, Schüler in Leer (Niedersachsen)
  • Victor Touzé, 17 Jahre, Schüler in Bernay (Normandie)

2015: MAX & LENNY

Frankreich 2014, 86 Min., Deutsche Premiere
Sprache: Französisch, Untertitel: Deutsch
Regie: Frédéric Nicolas
Kamera: Sébastien Buchmann
Buch: Frédéric Nicolas, François Bégaudeau
Darsteller: Camélia Pand’or, Jisca Kalvanda, Adam Hegazy
Schnitt: Mike Fromentin, Gilda Fine
Musik: Simon Neel, Camélia Pand’Or
Produktion: Elisabeth Perez
Ton: Jean-Michel Tresallet, Pierre Bariaud, Samuel Aïchoun
Verleih: Alpha Violet
zum Trailer

Die Begründung der Jury

In seinem Film „Max & Lenny“ zeigt Fred Nicolas die Entstehung einer innigen Freundschaft zweier Mädchen aus Marseille, die ihnen neue Perspektiven bietet. Im Bestreben, sich so weit wie möglich der Realität anzunähern, sind Nicolas’ Darsteller, selbst aus Marseille stammend, beinahe vollständig Laien. Durch stimmungsvolle Aufnahmen lässt uns der Regisseur in das Innerste der Stadt eintauchen: Hier sind die Lebensbedingungen gerade in den benachteiligten Vierteln alles andere als optimal. In ihrer Gegensätzlichkeit von Meer und Hochhaussiedlung, Freiläufigkeit und Gefangenschaft, gerät die Stadt selbst zur Bedeutungsträgerin. Ebenso übernimmt die Filmmusik eine entscheidende Rolle: Von der Hauptdarstellerin Camélia Pand'or selbst verfasst, verdeutlicht anklagender Rap die einzige Möglichkeit Lennys, ihrem Aufbegehren gegen systematische Ungerechtigkeit Ausdruck zu verleihen. Fred Nicolas hat einen wirklichkeitsnahen Film geschaffen, dessen Ende Raum für Hoffnung lässt.

Jury-Mitglieder

  • Léa Delferriere, 17 Jahre, Schülerin in  Le Havre (Haute-Normandie)
  • Maud Falaise, 16 Jahre, Schülerin in Yvetot (Haute-Normandie)
  • Laura Klegräfe, 16 Jahre, Schülerin in Hannover (Niedersachsen)
  • Matis Moisson, 16 Jahre, Schüler in Yvetot (Haute-Normandie)
  • Maren Petrich, 17 Jahre, Schülerin in Göttingen (Niedersachsen)
  • Ann-Kristin Tlusty, 21 Jahre, Studentin in Hildesheim (Niedersachsen)

2014: WIR SIND JUNG. WIR SIND STARK.

Deutschland 2013/2014, 112 Min.
Regie: Burhan Qurbani
Buch: Burhan Qurbani, Martin Behnke;
Kamera: Yoshi Heimrath;
Schnitt: Julia Karg;
Musik: Matthias Sayer
Sound: Stephan von Hase, Kai Lüde, Rainer Gerlach
Darsteller: Devid Striesow, Thorsten Merten, Saskia Rosendahl, Jonas Nay, Joel Basman, Trang Le Hong
Produktion: TeamWorx Television & Film
Verleih: Zorro Film
zum Trailer

Die Begründung der Jury

"WIR SIND JUNG. WIR SIND STARK" von Burhan Qurbani zeigt uns in schockierenden und schonungslosen Bildern die fremdenfeindlichen Attacken auf ein Asylberwerberheim in Rostock-Lichtenhagen im Jahr 1992. Die Rundfahrten der Kamera lassen uns eintauchen in den Teufelskreis der Gewalt und einer Geschichte, die sich wiederholt und alle Generationen und alle sozialen Schichten betrifft. Als Zuschauerinnen sind wir von der Brutalität der Ereignisse regelrecht überrollt worden. Der Übergang von Schwarzweiss zu Farbe hat den Eindruck der Ungerechtigkeit noch verstärkt und hat uns dazu bewegt, über die Aktualität des Themas in Frankreich, Deutschland und in ganz Europa nachzudenken. Mit diesem Film hat der Regisseur unsere Aufmerksamkeit erweckt und uns unsere Rolle in der Gesellschaft vor Augen geführt. Wir haben nicht das Recht, passiv zu bleiben, wir müssen uns unserer Verantwortung stellen.

Jury-Mitglieder

  • Katja Friedewald, 20 Jahre, Studentin in Göttingen (Niedersachsen)
  • Charlotte Lordet, 16 Jahre, Schülerin in Évreux (Haute-Normandie)
  • Romane Rossettini, 17 Jahre, Schülerin in Yvetot (Haute-Normandie)
  • Laurine Sauvage. 16 Jahre, Schülerin in Yvetot (Haute-Normandie)
  • Bente Schill, 21 Jahre, Studentin aus Göttingen (Niedersachsen)
  • Marta Tomé, 19 Jahre, Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)

2013: SUZANNE

Frankreich 2013
Regie: Katell Quillévéré
Buch: Katell Quillévéré, Mariette Désert
Kamera: Tom Harari
Schnitt: Thomas Marchand
Musik: Verity Susman
Darsteller: Sara Forestier, François Damien, Adèle Haenel
Produktion: Move Movie
Verleih: Arsenal
94 Min., DCP, Farbe, OmdU

Begründung der Jury

Der Film führt uns in die Provence nach Südfrankreich. Doch vom pitoresken Charme der Region ist im ganzen Film nichts zu sehen, denn die Geschichte spielt sich in den grauen Außenbezirken der Kleinstadt Arles und den Banlieues Marseilles ab. Es wird über zwei Jahrzehnte die Geschichte zweier Schwestern erzählt, die in früher Kindheit ihre Mutter verloren und trotz aller Widrigkeiten, die ihr Leben prägen, eine enge Beziehung pflegen, die stark von der Hilfe und Unterstützung des Vaters abhängt. Das authentische Spiel der Darsteller sowie die lebensnahen Aufnahmen versetzen den Zuschauer in ein scheinbares Abbild der Realität. Eine Realität, die von Härte geprägt ist, ohne dabei jemals brutal zu werden. Dabei ist der Film nie vorhersehbar und hält immer wieder unerwartete Wendungen bereit, die durch wiederkehrende musikalische Themen untermalt werden. Wir sehen eine Geschichte des Lebens, in der eine Familie trotz zahlreicher Brüche am Ende wieder zu sich selbst findet — In ihrer Mitte eine Hauptfigur, die ihr Leben kompromisslos angeht: Suzanne.

Jury-Mitglieder

  • Amalric Lombard de Buffières (17 Jahre) Schüler in Verneuil sur Havre (Haute-Normandie)
  • Camille Grossmann (17 Jahre) Schülerin  in Verneuil sur Havre (Haute-Normandie)
  • Emeline Roger (17 Jahre) Schülerin in Verneuil sur Havre (Haute-Normandie)
  • Eske Hilbrands (17 Jahre) Schülerin in Leer (Niedersachsen)
  • Marie Johanna Trautmann (20 Jahre) Studentin in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Philine Behrens (18 Jahre) Schülerin in Buxtehude (Niedersachsen)

2012: CATIMINI

Kanada 2012, 111 Min., OmeU
Regie & Buch: Nathalie Saint-Pierre
Darsteller: Frédérique Paré, Émilie Bierre, Joyce Tamara-Hall, Rosine Chouinard-Chauveau
Produktion: Extérieur Nuit
Verleih: Axia Films

Die Begründung der Jury

Einer Evolution gleich, zeigt uns die Regisseurin Nathalie Saint-Pierre in der Addition der berührenden Mädchenschicksale intensiv und schonungslos, wie man in einer Welt ohne Liebe und Geborgenheit schutzlos ausgeliefert ist – vom Neugeborenen bis zur jungen Frau. Thematisiert wird das Leben junger Mädchen in Pflegefamilien in Québec, die im Laufe ihres Lebens immer wieder abgewiesen werden, bevor sie als junge Erwachsene in einer kalten, abweisenden Welt ausgesetzt werden. Eine hervorragende Kamera, ein zwingender Stil mit herausragenden Kindern und Jugendlichen als Schauspieler runden diesen schönen und gleichsam harten Film ab.

Jurymitglieder

  • Mado Berrenger (16 Jahre) Schülerin in Rouen (Haute-Normandie)
  • Timo Neumann (17 Jahre) Schüler in Rastede (Niedersachsen)
  • Noémie Jobard (17 Jahre) Schülerin in Rouen (Haute-Normandie)
  • Rosalie Schuster (18 Jahre) Schülerin in Hannover(Niedersachsen)
  • Anna-Lena Schulte (17 Jahre) Schülerin in Braunschweig (Niedersachsen)

2011: NE NOUS SOUMETS PAS À LA TENTATION (Und führe uns nicht in Versuchung)

Frankreich 2011, 105 Min., OmdU
Regie & Buch: Cheyenne Carron
Kamera: Malory Congoste
Schnitt: Raphaël Barthlen
Musik: Helluvah
Darsteller: Jean-François Garreaud, Agnès Delachair, Guillemette Barioz
Produktion & Verleih: Carron Productions

Begründung der Jury

Anna, Tristan, Rachel. Drei Perspektiven, zwei Wendungen, gefesselte Zuschauer – Ein Film.
In einem dunklen Kinosaal, die Augen auf die Leinwand geheftet, muss man glauben, was man sieht. Der diesjährige KINEMA Preis geht an Cheyenne Carrons Film: „Und führe uns nicht in Versuchung“.
Besonders beeindruckt hat uns das intensive Spiel der Darsteller, vor dem Hintergrund einer simplen Kulisse – alles eingefangen und unterstützt von einer intimen Kameraführung. Der Ton überzeugt durch sparsam aber treffend eingesetzte Musik.
Herausragend ist außerdem, dass der Film nicht nur eine Geschichte erzählt, sondern dass er ebenfalls als eine Reflexion über das Kino als Illusionsmaschine anzusehen ist. Cheyenne Carron führt uns als Zuschauer in Versuchung, das zu glauben, was wir sehen – und schafft es dabei, uns erschrecken gut zu täuschen.

Jury-Mitglieder

  • Thibault Berlingen, 17 Jahre, Schüler in Rouen (Haute-Normandie)
  • Anna Bliner, 18 Jahre, Schülerin in Hannover (Niedersachsen)
  • Linda Naomi Blanken, 17 Jahre, Schülerin in Göttingen (Niedersachsen)
  • Frauke Lahmsen, 20 Jahre, Studentin in Weimar (Thüringen)
  • Céline Huguenin, 17 Jahre, Schülerin in Saint Valery en Caux (Haute-Normandie)

2010: J'AI TUÉ MA MÈRE (I killed my mother)

Kanada 2009, 100 Min., 35mm, Farbe, OmdU
Regie & Buch: Xavier Dolan
Kamera: Stéphanie Weber-Biron
Schnitt: Hélène Girard
Musik: Nicholas S. L'Herbier
Darsteller: Anne Dorval, Xavier Dolan, Suzanne Clément
Produktion: Mifilifilms
Verleih: Kool Filmverleih

Begründung der Jury

Eine Mutter-Sohn-Beziehung, die sowohl mit Sensibilität als auch mit Besessenheit ausgeleuchtet wird, ist das Thema von Xavier Dolans außergewöhnlichem Film, der uns in den Wirbel der heftigen und widersprüchlichen Gefühle der Adoleszenz zieht. Die Sequenzen im Stil eines Malers zeugen von einer großen Kreativität, die in den Dienst eines kinematografischen Feuerwerks gestellt wird.

Jury-Mitglieder

  • Chloé Jaroszynska, 17 Jahre, Schülerin in Le Havre (Haute-Normandie)
  • Mariya Kashyna, 19 Jahre, Schülerin in Hannover (Niedersachsen)
  • Solène Le Comte, 17 Jahre, Schülerin in Le Havre (Haute-Normandie)
  • Lino Munaretto, 17 Jahre, Schüler in Wolfenbüttel (Niedersachsen)
  • Mazlum Nergiz, 19 Jahre, Schüler in Hannover (Niedersachsen)
  • Diogo Pereira Machado, 18 Jahre, Schüler in Rouen (Haute-Normandie)

2009: SOIS SAGE (Be good)

Frankreich/Dänemark 2008, 91 Min., 35mm, Farbe, OmU
Regie & Buch: Juliette Garcias
Kamera: Julien Hirsch
Schnitt: Catherine Vilpoux
Musik: Kasper Windig, Kristian Eidnes Andersen, Schubert
Darsteller: Anaïs Demoustier, Bruno Todeschini, Nade Dieu
Produktion: Slot Machine
Verleih: Trust Nordisk

Begründung der Jury

Man kann wohl kaum sagen, dass uns die Wahl leicht gefallen ist. Die Konkurrenz war stark und mit jedem weiteren der sechs Filme wurde klarer, dass wir lange diskutieren würden. Dennoch haben wir gute Gründe, den KINEMA-Preis an die Regisseurin des Films „Sois Sage“, Juliette Garcias, zu verleihen. Sämtliche Möglichkeiten, die die Filmgestaltung bietet – Bild und Ton – wurden in höchstem Maße ausgeschöpft. Dadurch hat der Film eine extrem bedrückende Atmosphäre erhalten, die den Zuschauer zweifeln lässt. Dies hat uns besonders gefallen. Das Thema des Films – Inzest, extremer Schmerz und eine seltsame Zärtlichkeit – ist sehr heikel und wird dennoch auf sehr sensible Art angegangen. Es ist ein Film, der beeindruckt, an dem man sich aber gleichzeitig stören kann. Der Film lässt Raum für persönliche Fragen und Interpretationen und hat Spuren bei uns hinterlassen. Es ist nicht nur ein Film, der sein Thema auf feinfühlige Art vermittelt, sondern darüber hinaus ein sehr künstlerisch raffinierter Film, der die KINEMA-Jury überzeugt hat.

Jury-Mitglieder

  • Anke Bludau, 23 Jahre, Studentin in Göttingen (Niedersachsen)
  • Josephine Blume, 22 Jahre, Studentin in Hannover (Niedersachsen)
  • Thomas Carrique, 17 Jahre, Schüler in Rouen
  • Lou Cecille, 16 Jahre, Schülerin in Le Havre
  • Frauke Lahmsen, 19 Jahre, Schülerin aus Wunstorf (Niedersachsen)

2008: LES GRANDES PERSONNES (Wir sind alle erwachsen)

Frankreich/Schweden 2008, 84 Min., 35mm, Farbe, OmdU
Regie: Anna Novion
Buch: Anna Novion, Béatrice Colombier, Mathieu Robin
Kamera: Pierre Novion
Schnitt: Anne Souriau
Musik: Pascal Bideau
Darsteller: Anaïs Demoustiers, Judith Henry, Lia Boysen
Produktion: Moteur S'il vous Plaît
Verleih: Alamode Film

Begründung der Jury

Es ist die berührende Ehrlichkeit, mit der die Geschichte von Albert und seiner Tochter Jeanne erzählt wird, die uns besonders nah ging. Eine Geschichte über das Loslassen-Lernen, über das Lernen, die Wirklichkeit um sich herum zu erkennen und Entscheidungen zu treffen.
Man taucht ein in die subtilen, eindrucksvollen Bilder, die die Beziehung zwischen Jeanne und ihrem Vater oder auch die innere Welt der Jeanne beleuchten, die von der großartigen Jungdarstellerin Anaïs Demoustier mit ihrem „Tiefsee-Blick“ meisterhaft interpretiert wird.
Als junge Erwachsene spricht uns dieser Film auch insofern besonders an, als wir uns in einer ähnlichen Emanzipationsphase befinden, in der jeder Schritt doppelt zählt. Wir hoffen mit diesem Preis die herausragende junge Regisseurin – Anna Novion – sowie Mathieu Robin auf ihrem weiteren Weg unterstützen und bestärken zu können.

Jury-Mitglieder

  • Rémy Albaut, 17 Jahre, Schüler in Eu (Haute-Normandie)
  • Julia Boulet, 18 Jahre, Studentin in Rouen (Haute-Normandie)
  • Johannes Jancke, 18 Jahre, Schüler in Braunschweig (Niedersachsen)
  • Yulia Lokshina, 22 Jahre, Studentin in Rouen und Passau
  • Finnja Vollbrecht, 21 Jahre, Studentin in Freiburg (Baden-Württemberg)

2007 werden zwei Preise vergeben!

2007: AVRIL (April in Love)

Frankreich 2005, 95 Min., 35mm, Farbe, OmdU
Regie & Buch: Gérald Hustache-Mathieu
Kamera: Aurélien Devaux
Schnitt: François Quiqueré
Sound: Pierre André
Darsteller: Clément Sibony, Richaud Valls, Sophie Quinton, Miou-Miou, Nicolas Duvauchelle
Produktion: Dharamsala
Verleih: Films Distribution

Begründung der Jury

Der Film „Avril“ überzeugt uns durch seinen fesselnden Inhalt und die Art und Weise, wie die Emanzipationsgeschichte der jungen Nonne Avril umgesetzt wird. Durch Lichtauswahl und Kameraführung wird die Sinnlichkeit, die Avril beim Mischen der Malfarben, beim Baden im Meer oder beim Fühlen des Sandes auf der Haut erlebt, für den Zuschauer fast greifbar. Der gelungene Einsatz von Flashbacks, Super-8-Kamera und Montage im Bild erlaubt es mit Hilfe von passend ausgewählter Musik ein Gefühl von Zeitlosigkeit und Lebensfreude hervorzurufen, das durch den so starken Kontrast zu Avrils früherem Leben im Kloster besonders zur Geltung kommt. Abgerundet wird dieser besondere Eindruck von Lebendigkeit, den man beim Sehen dieses Filmes erlebt, durch das sehr gelungene Zusammenspiel des Schauspielerensembles.

DIE ANRUFERIN

Deutschland, 84 Min.
Regie: Felix Randau
Buch: Vera Kissel
Kamera: Jutta Kohlmann
Schnitt: Gergana Voigt
Sound: Thies Munter
Darsteller: Valerie Koch, Esther Schweins, Franziska Ponitz, Stefanie Mühlhan
Produktion: Peter Menne

Die Begründung der Jury

Es war eine lange, schwierige und nächtliche Entscheidung, aber schließlich haben wir uns darauf verständigt, den Preis dem Film „Die Anruferin“ zu verleihen. Der Film hat uns besonders durch seine Feinheit, durch die gelungene Darstellung psychischer Bedrängnis und durch die bemerkenswerten Schauspielerinnen überzeugt. Im Namen der KINEMA-Jury gratuliere ich dem Regisseur Felix Randau. Vielen Dank und noch einmal: Bravo!

Jury-Mitglieder

  • Elena Behrens, 18 Jahre alt aus Braunschweig, Hoffmann-von-Fallersleben-Gymnasium
  • Julia Höpfner, 19 Jahre alt aus Stadthagen, Ratsgymnasium
  • Julia Kamieniak, 17 Jahre alt aus Rouen, Lycée Jeanne d'Arc
  • Mathilde Lelièvre, 16 Jahre alt aus Fécamp, Lycée Guy de Maupassant
  • Sina Schindler, 21 aus Göttingen, Uni Göttingen