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_Information: Jean-Michel Bernard

(orig. _Information: Jean-Michel Bernard)

  • _Information: Jean-Michel Bernard

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„Der Junge ist aus meiner Sicht ein Genie. Er ist unglaublich, er ist wirklich unglaublich.[…] Deswegen liebe ich ihn und deswegen sage ich, er ist besser als ich, auch wenn das sonderbar klingt, denn ich bin ehrlich.“ sagte niemand geringeres als die Soul-Legende Ray Charles in einem Interview mit der französischen Zeitschrift Jazz Hot über Jean-Michel Bernard. Von 2001 bis zu dessen Tod im Jahre 2003 arbeitete Jean-Michel Bernard regelmäßig für die Legende. Er war sein Arrangeur, Orchesterleiter und Organist auf dessen letzten Welttourneen. In der Vita des klassisch ausgebildeten Komponisten sind schon früh Kollaborationen mit Lalo Schifrin und Ennio Morricone und Arbeiten für Regisseur Claude Chabrol zu finden. Doch seine Karriere als Filmkomponist begann erst richtig als 2000 der Videofilmregisseur Michel Gondry für seinen ersten Langfilm HUMAN NATURE Songs brauchte, die seine Hauptdarstellerin Patricia Arquette im Film vortragen sollte. Dieser Auftrag stellte den Wendepunkt in Bernards Berufsleben dar. Für Michel Gondry wurde aus dem vielseitigen Musiker ein Filmkomponist. Es folgten für Gondry: LA SCIENCE DES RÊVES (2006) und BE KIND REWIND (2008). Für ersteren erhielt er eine Nominierung für den begehrten World Soundtrack Award und gewann den France Musique/UCMF Award in Cannes. Er arbeitete für u.a. Francis Veber (L‘EMMERDEUR), Anne Giafferi (QUI A ENVIE D’ÊTRE AIMÉ, TROIS SOEURS) und Fanny Ardant (CHIMÈRES ABSENTES, CADENCES ABSTINÉES). Seine Arbeit zeichnet eine stilistische Verspieltheit aus. Voller Witz und Ideen ist er der akustische Konterpart der visuellen Zauberwelten eines Michel Gondry. Doch er zeigt auch gerne, dass er ganz anders kann, so ist er im Heist Movie CA$H von Eric Besnard mitreißend cool zu hören. In Fanny Ardants Beziehungsdrama CADENCES ABSTINÉES hingegen erzeugten mit kleinen, fast unscheinbaren Einfällen eine beunruhigend dichte Atmosphäre. Dem konzertanten Jazz, der ihn seit Kindesbeinen geprägt hat, ist er trotz dessen immer treu geblieben. 2005 erschien sein Soloalbum „Message to Ray“, eine Hommage an Ray Charles und 2014 sein neuestes Konzeptalbum „Jazz for Dogs“ für alle musikalischen Hundeliebhaber. (David Serong)

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