Filmkonzert ZUR CHRONIK VON GRIESHUUS
(orig. )
Deutschland 1925
Regie: Arthur von Gerlach
Buch: Thea von Harbou, Theodor Storm
Kamera: Fritz Arno Wagner
Musik: Carsten-Stephan Graf von Bothmer
Darsteller: Arthur Kraußneck, Paul Hartmann, Rudolf Forster
Produktion: Erich Pommer
Verleih: Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung
106 Min., DVD, sw, o. Dialog
Zwei verfeindete Brüder, ein umkämpftes Erbe, eine Kindesentführung - der nüchterne Titel „Zur Chronik von Grieshuus“ wird dieser dramatischen Geschichte um Liebe, Neid und Habgier in keinster Weise gerecht. Regisseur Arthur von Gerlach verfilmte das Familiendrama 1925 in Starbesetzung mit Lil Dagover, Paul Hartmann und Rudolf Forster in den Hauptrollen. Thea von Harbou verfasste das Drehbuch nach Vorlage von Theodor Storms „Chroniknovelle“.
Die Geschichte führt ins 17. Jahrhundert auf Schloss Grieshuus in Holstein: Der alte Burgherr hat seinen Sohn Hinrich zum Erben bestimmt, während der jüngere Sohn Detlef in der Stadt Jura studiert. Als eines Tages Bärbe, die Tochter des Leibeigenen Owe Heiken von Soldaten überfallen wird, kann Hinrich sie retten. Er verliebt sich in sie und will sie gegen den Willen des Vaters heiraten. Doch während dieses Streites stirbt der Vater. Nun beginnt der erbitterte Kampf der ungleichen Brüdern um das Erbe... Detlef beansprucht Grieshuus und versucht Hinrich und Bärbe auseinander zu bringen. Die schwangere Bärbe, bringt durch die Aufregungen das Kind zu früh zur Welt und stirbt. Hinrich erschlägt daraufhin den Bruder und flieht... um viel später zurückzukehren.
Das filmfest Braunschweig präsentiert eine Neuvertonung des Berliner Komponisten Stephan von Bothmer. Es spielen Stephan von Bothmer am Piano und ein Streichquintett des Staatstheaters Braunschweig.
In der zeitgenössischen Kritik fand ZUR CHRONIK VON GRIESHUUS ein einhellig positives Echo: „Es gibt Bilder von berückender Schönheit. Und kaum eines, in dem man die herbe, schwermütige Luft der Heide nicht fast körperlich einatmet. Seine (Arthur von Gerlachs) Heide lebt. Sie lächelt, sie zürnt, sie droht, sie liebt, sie schlummert, sie mordet.“, schrieb Willy Haas im „Film-Kurier“ am12.2.1925.
Und auch die Lichtbühne zeigte sich zwei Tage später beindruckt: „Arthur von Gerlach hat als Regisseur das ganze Werk auf diejenige Stimmung aufgebaut, die aus der Stormschen Novelle zu uns spricht. [...] Er fand die beste Unterstützung in den beiden Architekten Robert Herlth und Walter Röhrig, die in ihren Bauten die Grundlage schufen, auf der sich die ganze Romantik jener Zeit zeigen und ausleben durfte. Einfach und schlicht ragt das düstere Gemäuer des einsamen Turms in die Landschaft, geisterhaft gespenstisch die Wandelgänge und Innenräume der Burg in der mehr Unglück als Freude haust.“
Stephan von Bothmer (Komposition)
Stephan von Bothmer, geboren 1971 in Rotenburg Wümme, hat bisher über 500 Stummfilme vor über 50.000 Gästen vertont. Seine Interpretationen, die auf einer klassischen Ausbildung an der Universität der Künste Berlin gründen, zeichnen sich durch pianistisches Können und Einfühlung, kompositorischen und improvisatorischen Wagemut sowie die souveräne Zusammenführung klassischer und moderner Traditionen aus.
8. November, 21:00 Uhr im Städtisches Museum, Steintorwall 14, Eintritt: 10 -12 €
Vorführungen
- 08.11.2013 21:00 Städtisches Museum